Thomas Nägele erlebt die Gleichschaltung und Uniformierung der Gesellschaft nach der Machtergreifung durch die Nazis. Immer mehr Lehrer an seiner Schule, dem Dillmann-Realgymnasium, kommen in Uniform und bedrängen die Schüler, der Hitlerjugend beizutreten. Ihm ist das verwehrt wegen seiner jüdischen Mutter. Die Familie gerät in wirtschaftliche Schwierigkeiten, weil die Mutter ihren Beruf als Ärztin nicht mehr ausüben darf und sein Vater, der Maler Reinhold Nägele, nur geringe Einkünfte hat. Thomas und seine Brüder werden mit Kindertransporten nach England geschickt. In allerletzter Minute können die Eltern nachkommen. Mitten im Krieg gelingt die Übersiedlung in die USA. Dort wird Thomas zum Militär eingezogen und dient in einer Sanitätseinheit mit lauter deutschen Flüchtlingen. Erst lange nach Kriegsende erfährt die Familie vom Schicksal der Großmutter, Helene Nördlinger, die in Treblinka ermordet wurde. Bei einem ersten Besuch in Stuttgart 1951 erzählt ihm sein Vetter von seiner Verbindung zu Hans Scholl und wie er knapp der Gestapo entkam.
Jugendliche: Kevin Krzyzanowski, Maria Niederkofler
Mitwirkende: Susanne Bouché-Gauger, Barbara Heuss-Czisch
Der Stolperstein für Helene Nördlinger, Großmutter von Thomas Nägele, liegt in der Hölderlinstr. 7, in Stuttgart-Nord.